Drei Tage lang blickten Menschen in aller Welt besorgt nach Moskau, dann war der Staatsstreich am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Zum Helden, bejubelt auf einem Panzer stehend, wurde Boris Jelzin.
Gorbatschow kam zurück in sein Amt, den Zerfall des Landes konnte er aber nicht mehr aufhalten. Vier Monate später trat er zurück, die Weltmacht Sowjetunion hörte auf zu existieren. Ihr Geist lebt in vielen Nachfolgestaaten weiter: Sie werden bis heute autoritär regiert, erlebten Konflikte und Kriege. Wladimir Putin bezeichnete den Zusammenbruch der Sowjetunion einmal als geopolitische Katastrophe. Dass er die alten Grenzen wiederherstellen will, bestreitet Putin, doch seine Machtdemonstrationen sind populär bei der eigenen Bevölkerung.
Michail Gorbatschow dagegen, im Westen vielfach verehrt, gilt den meisten Russen als Totengräber ihres einstigen Imperiums.
Redaktion: Ronald Feisel