Die Forschung hat Jahrzehnte gebraucht, um zu ergründen, wie der unauffällige Bürgersohn aus der schwäbischen Provinz sich zum "Teufel von Auschwitz" wandeln konnte, dessen pseudomedizinische Experimente auch 35 Jahre nach seinem Tod Schrecken verbreiten.
Heute scheint erwiesen, dass Mengele ein williger Helfer war, überzeugt von der eigenen "rassischen" Überlegenheit und seinem Recht, vermeintlich minderwertiges Leben auszulöschen. Am Ende seines Lebens im südamerikanischen Exil soll er "krank, pleite und depressiv" gewesen sein. Reumütig war er nie.
"Es bleibt das Entsetzen," so der Historiker Ulrich Völklein, "welche Kraft des Bösen in Josef Mengele zum Ausbruch kam und vielleicht in jedem Menschen steckt, der sich von Maß und Moral befreit."
Redaktion: Ronald Feisel