Aber auch ihre jüngere Schwester Marie war ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse. Mit 19 verteidigte sie unter Lebensgefahr auf den Zinnen der Festung Gaeta das süditalienische Königreich beider Sizilien ihres Mannes Francesco gegen die anstürmenden italienischen Nationalisten.
Als ihr Reich perdu war, ruinierte sie in einer männerdominierten Welt ihren strahlenden Ruf. Sie badete nackt im Meer, rauchte Zigarillos in der Öffentlichkeit, ließ sich in Rom von einem Liebhaber schwängern, bekam das uneheliche Kind in einem bayerischen Kloster, um es dann abzugeben.
Marie kaufte sich ein Jagdschloss in England und überwarf sich durch üble Nachrede mit ihrer Schwester Sissi. Am Ende landete sie wieder in München, wo sie auch starb. Mit 83 Jahren.
Redaktion: Hildegard Schulte