Die Romane "Professor Unrat" und "Der Untertan", bissige Analysen der obrigkeitshörigen wilhelminischen Gesellschaft, machten ihn während der Weimarer Republik zum Idol der Linken. Es gab allerdings auch Morddrohungen gegen den kritischen Autor. Als humanistische Meisterwerke gelten "Die Jugend des Königs Henri Quatre" und "Die Vollendung des Königs Henri Quatre", die der Schriftsteller im Exil in Frankreich verfasste.
Dennoch stand Heinrich Mann meist im Schatten seines jüngeren Bruders, des Nobelpreisträgers Thomas Mann. Schon als Kinder stritten sich die beiden so heftig, dass sie ein Jahr nicht miteinander sprechen konnten. Ihr "Bruderzwist" über die Haltung zum Ersten Weltkrieg wurde legendär. Umso schmerzlicher war es für Heinrich Mann, dass er im amerikanischen Exil vom erfolgreicheren Thomas finanziell abhängig war.
Redaktion: Hildegard Schulte