In Spielfilmen und Fernsehserien diente Lucrezia Borgia als dankbare Vorlage für eine männermordende Renaissance-Fürstin. Die uneheliche Tochter von Papst Alexander VI. wurde zum Inbegriff der Femme fatale und Ehebrecherin. Ihr Pech: Sie war Mitglied des sagenumwobenen Clans der Borgia. Eine der mächtigsten Familien Europas in der Renaissancezeit.
Ihr Vater, Papst Alexander, nutzte sein Amt, um sich hemmungslos zu bereichern. Ihr Bruder Césare galt als besonders kaltblütig und skrupellos. Aber Lucrezia war für Vater und Bruder nicht viel mehr als politisches Kapital. Blond und hübsch sollte sie vor allem gut verheiratet werden.
Ihre erste Ehe mit 13 ließ der Vater annullieren, beim zweiten Mal wurde ihr Ehemann ermordet. Ihr dritter Gatte war aus einer der mächtigsten Familien Italiens, der Herzog von Ferrara. Hier erwies sich Lucrezia als kluge Geschäftsfrau, förderte Kunst und Krankenfürsorge und erwarb als einzige Borgia ein ehrbares Ansehen.
Redaktion: Ronald Feisel