Privat besucht Lindenberg die DDR bereits seit den 1970er Jahren regelmäßig und bemüht sich vor allem in den 80ern um eine Auftrittserlaubnis. Doch die SED-Oberen schätzen ihn als "mittelmäßigen Schlagersänger" und "Vertreter anarchistischer Grundpositionen" ein. Udo Lindenberg lässt nicht locker, schreibt Lieder wie "Sonderzug nach Pankow" und Briefe an Erich Honecker.
Im Herbst 1983 ist es endlich so weit: Der Panik-Rocker darf singen beim "Festival des politischen Liedes" im Palast der Republik in Ost-Berlin - vor einem Publikum aus Funktionären und FDJlern, während seine echten Fans draußen bleiben müssen. Eine Tournee lehnt das SED-Regime weiterhin ab. Auch Udos Geschenk - eine Lederjacke - an "Honi" nimmt dieser zwar huldvoll an und schickt dem Musiker als Dank eine Schalmei.
Eine Konzertreise durch den "Arbeiter- und Bauernstatt" lehnt er allerdings ab. Dazu kommt es erst nach der Wende: Am 06. Januar 1990 startet Udo Lindenberg seine erste DDR-Tournee in Suhl.
Redaktion: Michael Rüger