Als Mäzen und Stifter erhielt er viel Lob. Seine großzügige Spende trug maßgeblich zur Gründung der Universität Frankfurt bei. Trotzdem blieb ihm wegen seiner jüdischen Herkunft die vollständige gesellschaftliche Anerkennung durch das kaiserlich-deutsche Bürgertum verwehrt.
Leo Gans nahm dafür viel in Kauf. Obwohl er einer der ältesten Familien jüdischen Glaubens angehörte, deren Wurzeln bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück reichen, ließ er sich taufen und heiratete eine Christin. Das schützte ihn nicht vor Antisemitismus und Ausgrenzung - wie viele andere Vertreter des sogenannten Reform-Judentums, die sich an die Mehrheitsgesellschaft anzupassen versuchten.
Verbittert starb er 1935 in seiner Heimatstadt.
Redaktion: Hildegard Schulte