Nach Theologiestudium und weiterem Studium der Physik und Mathematik faszinierte ihn besonders Edwin Hubbles Beobachtung: alle Galaxien im Kosmos entfernen sich voneinander. Deshalb folgerte er schon 1927, früher als andere: dann muss alle Materie im Kosmos ursprünglich einmal in einem kleinsten Volumen zusammengequetscht gewesen sein.
"L'atome primitif" nannte Lemâitre diesen Urzustand, der dann quasi "explodierte". Diese Idee machte ihn zum Vater der Urknall-Theorie, von Einstein erst belächelt, dann aber hoch geachtet. Als Papst Pius XII. 1951 diese physikalische "Geburt" des Kosmos mit der biblischen Schöpfung verquickte, standen Lemâitre die Haare zu Berge.
Trotz seiner Kritik wurde er in die päpstliche Akademie der Wissenschaften berufen und sogar ihr Präsident.
Redaktion: Christoph Tiegel