Der fünffache Vater und gläubige Katholik war ein radikaler Gegner der Abtreibung. Als es möglich wurde, das Down-Syndrom schon vor der Geburt zu erkennen und sich viele Frauen bei einer positiven Diagnose zu einem Schwangerschaftsabbruch entschlossen, trat Lejeune öffentlich für den Schutz des ungeborenen Lebens ein.
Die katholische Kirche hofierte ihn, 1974 wurde er Mitglied der päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Bei seinem Tod 1994 pries Papst Johannes Paul II. den französischen Kinderarzt und Genetiker als "großen Christen des 20. Jahrhunderts" und sprach sich für seine Seligsprechung aus.
Erst Jahre später kam heraus, dass der Wissenschaftler Jérôme Lejeune die Leistung seiner Kollegen Marthe Gautier und Raymond Turpin bei der Entdeckung der Trisomie ganz unehrenhaft verschwiegen hatte.
Redaktion: Michael Rüger