In dieser brenzligen Situation, nur wenige Tage nach der Novemberrevolution, handeln zwei Männer einen Vertrag aus: der Ruhrindustrielle Hugo Stinnes und der Gewerkschaftsführer Carl Legien.
Mit dem so genannten Stinnes-Legien-Abkommen wird in Deutschland der Acht-Stunden-Tag eingeführt - bei vollem Lohnausgleich. Nicht nur das: Hinfort werden die Gewerkschaften, eben noch scharf bekämpft, von den Unternehmern als gleichberechtigte Tarifpartner anerkannt.
Das Abkommen bedeutet für die Werktätigen einen enormen sozialen Fortschritt. Für Legien ist es die Krönung seiner dreißigjährigen Arbeit an der Spitze der deutschen - und internationalen - Gewerkschaftsbewegung.
Redaktion: Ronald Feisel