ZeitZeichen
13.03.1917 - Ledermuseum in Offenbach gegründet
Stand: 25.01.2017, 16:12 Uhr
Egal ob Frösche, Schlangen oder Fische - man kann aus allen Tieren Leder herstellen. So machen zum Beispiel die Inuit, die Ureinwohner in Alaska, Regencapes aus den Häuten der Därme von Seehunden. Hierzulande ist das Gerberhandwerk eine vom Aussterben bedrohte Branche. Nur noch wenige Betriebe veredeln tierische Häute zu Leder.
Von Ralf Gödde
In der Blütezeit Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts gab es fast 3.000 Lederfabriken mit über 60.000 Mitarbeitern. Viele davon hatten ihren Sitz in der deutschen Lederstadt Offenbach.
Da die Firmen ständig neue Modelle entwickeln wollten, suchte der damalige Leiter der Werkkunstschule Hugo Eberhardt überall auf der Welt nach Objekten, die dafür als Vorbilder in Frage kamen. So gründete er am 13. März 1917 das Deutsche Ledermuseum und präsentierte bereits zahlreiche beachtliche Stücke wie das Schmuckkästchen der Maria Medici sowie persische Bucheinbände. Die Sammlung wuchs kontinuierlich an - zuletzt wurde die Ausstellungsfläche 2011 ein weiteres Mal vergrößert.
Heute kann man dort gleich drei Museen auf einmal besuchen: Das Deutsche Schuhmuseum mit internationaler Fußbekleidung aus vier Jahrtausenden, das Museum für angewandte Kunst mit Kunsthandwerk und Design, sowie das Ethnologische Museum mit den Abteilungen Afrika, Amerika und Asien.
Redaktion: Michael Rüger