ZeitZeichen
08.11.1918 - Kurt Eisner bildet einen Nationalrat
Stand: 12.09.2018, 15:12 Uhr
Er war Schriftsteller und Journalist. Ein kritischer Geist in der Politik. Als SPD-Politiker unterstützte Kurt Eisner 1914 nach Kriegsausbruch noch die Reichsregierung. Denn er glaubte der Propaganda, dass der Zar den Krieg vom Zaun gebrochen habe.
Von Heiner Wember
Als einer der ersten in der SPD erkannte Eisler allerdings, dass dies nicht stimmte und wandelte sich zum überzeugten Pazifisten. Bei Kriegsende rief er als Anführer der bayerischen USPD die bayerische Republik als Freistaat aus. "Frei" im Sinne von "frei von Monarchie", denn er erklärte die Wittelsbacher für abgesetzt.
Eisler war kein radikaler Anhänger der Räte, sondern sah in ihnen eher eine Interessenvertretung. Er wollte die legislative und exekutive Macht eher dem zu wählenden Parlament übertragen. In den 100 Tagen seiner Regierung blieben von daher revolutionäre Umbrüche wie Sozialisierungen weitgehend aus.
Nach der verlorenen Parlamentswahl wollte Eisner zurücktreten. Er wurde von einem völkisch-nationalistischen Leutnant auf offener Straße erschossen.
Redaktion: Ronald Feisel