In der Dunkelheit verbrennen die Männer ein Holzkreuz, stammeln heilige Schwüre und erklären anschließend den Ku-Klux-Klan für wiederauferstanden. 50 Jahre zuvor, nach Ende des amerikanischen Bürgerkriegs 1865, hatte der rassistische Geheimbund schon einmal sein Unwesen getrieben, war aber nach nur fünf Jahren aufgelöst worden. Damals, nach der Befreiung der Sklaven, waren vornehmlich Farbige und ihre Unterstützer Zielscheibe von Einschüchterung, Folter und Mord.
Nun richten sich Ku-Klux-Klan-Angriffe nicht nur gegen coloured people, sondern gegen alles, was in den Augen der Klanmitglieder unamerikanisch ist: gegen Katholiken und Juden, gegen emanzipierte Frauen und intellektuelle Städter, gegen den Jazz, gegen Darwins Evolutionstheorie. Die Organisation der Männer (und Frauen) mit den weißen Kapuzen wächst an zu einem gewinnbringenden Wirtschaftsunternehmen. Mitte der 1920er Jahre hat der Klan rund 4,5 Millionen Mitglieder.
Redaktion: Michael Rüger