Ein deutsches U-Boot versenkt im Ärmelkanal den Truppentransporter Léopoldville mit mehr als 2000 Menschen an Bord. In Holland haben die Städter nicht nur kein Festmahl auf dem Tisch, sie haben fast gar nichts mehr zu essen; es ist Hungerwinter.
In den Ardennen krepieren massenhaft junge Amerikaner, Briten und Deutsche bei einer der letzten aussichtslosen Gegenoffensiven auf Befehl des "Führers". Im Osten flüchten Ungezählte vor der Roten Armee; Kinder und Frauen vor allem, aber an diesem 24. Dezember auch der Chefplaner des Massenmordes in den Konzentrationslagern, Adolf Eichmann.
Vom Himmel hoch strahlen die "Christbäume" genannten Leuchtbomben, mit denen Aufklärungsflugzeuge der alliierten Bombergeschwader ihre Zielgebiete markieren. Und die duldsamen Deutschen halten still, sie halten durch, und sie halten fest an einem Weihnachtsritual, das ihnen die Nazis vergeblich auszutreiben versucht haben.
Diese totenstille Nacht vor 75 Jahren könnte eine Mahnung zum Frieden sein...
Redaktion: Ronald Feisel