1930 erschien seine berühmte soziologische Studie "Die Angestellten". Sie waren für ihn die Verkörperung der neuen Mittelschicht. 1933 dann aber der große Bruch: die Flucht des 44jährigen Siegfried Kracauer vor den Nazis nach Frankreich, später in die USA. Dort arbeitete er an einer Geschichte des deutschen Films, der unter Hitler seine ganze Macht als Steuerungsmittel der Massen entfaltete.
Die Hellsicht und Sprachkraft, mit der Siegfried Kracauer Kultur- und Gesellschaftsphänomene analysierte, erscheint bis heute vorbildlich. Denn immer wollte er die schönen Schleier von Trug und Schein im Hier und Jetzt lüften.
Redaktion: Michael Rüger