Statt den Geheimnisverrat herunterzuspielen und intern zu regeln, schaltete die Militärführung die Polizei ein. Wie sich herausstellte, hatten das Kriegsministerium und die Heeresverwaltung ein gehöriges Leck. Hunderte Geheimberichte waren über Jahre der Krupp AG in Essen zugestellt worden: über Preisangebote der Konkurrenz, über deren Pläne für neue Waffen etc.
So bekam Karl Liebknecht die Gelegenheit, den Skandal fünf Monate später im Reichstag öffentlich zu machen. Der interne Telegramm-Code "Kornwalzer" gab der Affäre ihren Namen.
Doch konnte auch diese Attacke gegen die Machenschaften der Rüstungsindustrie den Ersten Weltkrieg nicht verhindern.
Redaktion: Ronald Feisel