"19. November 1932. Ich werde ab sofort meine politischen Unternehmungen und Gedanken in Notizen festhalten, um - wie jeder Politiker - diese der Nachwelt zu erhalten." Mit dem Teesieb Asche drüber, noch eine Seite, noch eine Seite, Buch zu, Kordel drum, fertig. Bis 62 dieser Bände für 9,3 Millionen D-Mark an den "Stern" verkauft sind. Mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern hat der Maler und Lebenskünstler Konrad Kujau 1983 Geschichte geschrieben - als Posse.
Geboren heute vor 75 Jahren in Sachsen, machte ihn der Skandal weltberühmt. Und am Ende höchst erfolgreich: In den Neunzigern wechselten seine "original Kujau-Fälschungen" schon mal für mehrere tausend Mark den Besitzer.
Nach seinem Tod im Jahr 2000 tauchten auf Ebay sogar Fälschungen der Kujau-Fälschungen auf. Was nur heißen kann: Auch Fälschen ist eine Kunst.
Redaktion: Ronald Feisel