Als die grausame Bluttat in der ehemaligen Kolonie Anfang 1961 geschieht, steht Belgien noch im Bann der königlichen Hochzeit: Im Dezember 1960 hat der 30-Jährige Baudouin die spanische Adlige Fabiola zum Traualtar geführt. Das Paar wird kinderlos bleiben, doch mit Zurückhaltung und Bescheidenheit schart es immerhin die Flamen und Wallonen hinter sich - was bemerkenswert ist, weil die Volksgruppen sonst in nichts einig sind.
Baudouin, der alle drei Landessprachen spricht und vielen als "einziger wirklicher Belgier" gilt, treibt den Umbau seines Landes in einen föderalen Staat voran. Als er 1993 plötzlich an Herzversagen stirbt, steht Belgien unter Schock. "Er war der beste, den wir je hatten", klagen die Zeitungen.
Redaktion: Hildegard Schulte