Da hatte der Pädagoge schon eine erstaunliche Karriere hinter sich, die ihn vom Volksschullehrer in einem kleinen Dorf zum Stadtschulrat in München machte. Das politische Amt nutzte er für seine Reformvorhaben.
Der reinen "Bücherschule" des Kaiserreichs setzte Kerschensteiner das praktische, konkrete Tun entgegen, was ihm den Ehrentitel eines "Pestalozzi des 20. Jahrhunderts" eintrug. Der vor 155 Jahren geborene Pädagoge gilt als Vater unseres dualen Berufsbildungssystems, das sich gerade auf den Weg in die "Arbeit 4.0" macht.
Über die Weichenstellungen entscheidet das Parlament noch in diesem Jahr mit einer Reform des Berufsbildungsgesetzes. Der ein oder andere Vorschlag darin erinnert sehr an diesen ersten Berufspädagogen.
Redaktion: Ronald Feisel