Er ist der Sänger der Schweiz. Ihm verdankt sie nicht nur die schönsten patriotischen Lieder, sondern auch das eigentliche Lehrstück der schweizerischen Demokratie, das "Fähnlein der sieben Aufrechten".
Gleichzeitig besingt Keller aber auch Deutschland als "mein zweites Heimatland" und schreibt, eine schweizerische Literatur gebe es nicht, nur eine deutsche: "Und muss dies Lied nicht deutschen Klangs erklingen / Ist nicht mein innerst' Denken deutsches Wort?"
Zwischen diesen beiden Leitlinien hat sich Gottfried Kellers Leben und Werk, oftmals widersprüchlich, entwickelt.
Redaktion: Ronald Feisel