Nach einem Jurastudium begann seine Karriere 1917 in Graz. Bruno Walter berief ihn 1921 nach München. 1927 wurde sein einziges Kind Karlheinz Böhm geboren. Nach Stationen in Darmstadt und Hamburg kam er 1934 als Nachfolger von Fritz Busch an die Dresdner Semperoper. Busch emigrierte, Böhm dirigierte für die Nationalsozialisten.
Nach dem Krieg erhielt er ein Auftrittsverbot, doch bald konnte er seine Karriere fortsetzen, wirkte in Salzburg, Wien, Bayreuth, München, Paris und New York. Karl Böhm kultivierte eine Klang ohne jedes Pathos, genau und durchhörbar. Seine Einspielungen der Sinfonien von Mozart, Opern von Strauss und Wagners "Ring des Nibelungen" setzten Maßstäbe. In Proben war er autoritär, forderte absolute Disziplin.
Vor seinem Tod im Jahr 1981 gestand er: “Ich hatte vor jeder Aufführung Angst.“
Redaktion: Hildegard Schulte