ZeitZeichen

28.10.2009 - Margot Käßmann wird EKD-Ratsvorsitzende

Stand: 08.03.2016, 15:00 Uhr

Eine Frau steht an der Spitze der Evangelischen Kirche Deutschlands. Als Margot Käßmann zur EKD-Ratsvorsitzenden gewählt wurde, war das zwar nicht so, als gäbe es eine Päpstin. Sensationell war es dennoch. Und Margot Käßmann eckte an.

Von Thomas Klug

In den Kindertagesstätten wollte sie mehr biblische Geschichte. Wenn Pfarrer offen in homosexuellen Partnerschaften lebten, dürfe man sie nicht ausgrenzen - ein Thema, das bis heute sehr emotional debattiert wird.

Berühmt und oft zitiert ist ihr Satz "Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden." Spätestens seit dieser eindeutigen Positionierung gilt Margot Käßmann als streitbar. Das jedoch bringt sie nicht von ihrer pazifistischen Haltung ab.

Im Februar 2010 fuhr Margot Käßmann mit einem hohen Blutalkoholwert über eine rote Ampel. Diese Straftat wurde öffentlich. Margot Käßmann trat als EKD-Vorsitzende zurück. Ihr Nachfolger war wieder ein Mann.

Redaktion: Ronald Feisel