Der Jazz-Promoter Leonard Feather hatte Jutta Hipp 1954 in einem Duisburger Club gehört. Damals gehörte sie in der deutschen Cool Jazz-Szene zu den wichtigsten Protagonisten. Feather lud sie ein, nach New York zu kommen. Dort pries er sie als die "First Lady of European Jazz" an. Sechs Monate lang spielte sie im New Yorker Club "Hickory House", wo viele Besucher das "Frollein aus Deutschland" erleben wollten.
Drei Platten brachte Jutta Hipp bei Blue Note heraus, darunter eine mit dem berühmten Saxophonisten Zoot Sims. Dann gab sie ihre Karriere überraschend auf. Bis heute wird über die Gründe spekuliert.
Einer mag ihr Lampenfieber gewesen sein, ein anderer, dass Leonard Feather sie fallen ließ, nachdem sie nicht auf seine Avancen eingegangen war. Jedenfalls trat sie immer weniger auf. Schließlich suchte sie sich einen Job als Zuschneiderin und lebte bis zu ihrem Tod am 7. April 2003 in Queens.
Redaktion: Michael Rüger