Doch Justus Möser, der fast sein ganzes Leben in seiner Heimatstadt Osnabrück verbrachte und dort auch starb, war auch Politiker. Er stellte seine beachtlichen Fähigkeiten voll und ganz in den Dienst an seiner westfälischen Heimat und zeigte großes diplomatisches Geschick, zwischen den Herrschaftsansprüchen des hannoverschen Königs, der Stände und der katholischen Kirche zu vermitteln.
Das kostete ihn jahrelang so viel Kraft, dass er kaum Zeit für seine große Liebe fand: die Literatur. Er schrieb Gedichte und Komödien, publizierte Artikel zur Heimatkunde und zu zeitgenössischen literarischen Streitfragen, die er im "Wöchentlichen Osnabrücker Anzeiger" und in Berliner Literaturzeitschriften veröffentlichte.
Kein Star, kein brillanter Überflieger, sondern ein solider, kluger Geistesarbeiter, der sich als Aufklärer, Moralist und Bürger verstand.
Redaktion: Hildegard Schulte