1968 gab er erste Gedichte seiner Verwandten heraus und legte über Jahre nach: Gedichte, Tagebücher, Briefe, Zeitungsartikel, Romane.
Der Nachlass des Tantchens schien unerschöpflich. Sie war fleißig gewesen und hatte ein tolles Leben geführt. Mit etlichen Affären. Bis sich die schöne Geschichte ein Jahrzehnt später als Fälschung entpuppte. Die meisten Texte hatte der Großneffe erfunden und glänzend davon gelebt.
Julie Schrader indes hat es tatsächlich gegeben. Sie wurde vor 135 Jahren in Hannover geboren und hat auch einige harmlose Gedichte geschrieben. Aber niemand würde sich heute an sie erinnern, wenn nicht ihr Großneffe der Öffentlichkeit die pikante Geschichte vom fleißig dichtenden Fräulein aufgetischt hätte, das es faustdick hinter den Ohren hatte.
Redaktion: Hildegard Schulte