ZeitZeichen
02.06.1979 - Papst Johannes Paul II. besucht Polen
Stand: 10.03.2016, 10:24 Uhr
"Obgleich der Papst-Besuch den Charakter einer religiösen Pilgerfahrt hat, werden deren moralisch-politische Konsequenzen groß sein." Das schreibt der polnische Regime-Kritiker Adam Michnik zur Zeit des Papstbesuches im Juni 1979.
Von Martina Meissner
Einige Monate zuvor ist etwas Sensationelles geschehen: Der Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyla wird zum Papst gewählt. Johannes Paul II. ist der erste nichtitalienische Papst seit 1523. Seine Wahl und sein erster Besuch in seiner Heimat im "kirchentreuesten Land der Welt" - so die Polen über Polen - lösen zunächst wahre Begeisterungsstürme, dann einen friedlichen Volksaufstand aus, der sich bald über ganz Polen ausbreitet.
Wojciech Jaruzelski, der letzte kommunistische Staatschef Polens schreibt rückblickend: "Ich frage mich, ob irgendeiner der politischen Führer des Landes oder der Verantwortlichen der Kirche die Wirkung dieses Besuches begriffen hatte, ob irgendjemandem bewusst war, dass danach nichts mehr so sein werde wie vorher."
Redaktion: Hildegard Schulte