Heute kommt die historische Forschung zu einem differenzierteren Bild. Johann Graf von Tilly war danach kein Kriegsunternehmer wie Wallenstein, sondern ein jesuitisch geschulter Kämpfer für die Gegenreformation. Er dachte vor allem militärisch - daher auch die Umschreibung "Pulverkopf".
Tilly siegte sich allerdings zu Tode. Nach Eroberung des protestantischen Norddeutschlands wollte er im Auftrag seiner Fürsten gewaltsam die Rekatholisierung durchführen und lockte damit einen neuen protestantischen Gegenspieler auf den Plan: den Schwedenkönig Gustav Adolph. Der war dem alten Tilly taktisch und strategisch überlegen.
Vor allem aber der Brand Magdeburgs war eine Niederlage für Tilly. Vorräte und Befestigungen der eroberten Stadt brannten mit ab, und dem alten Haudegen fehlten die Ressourcen, um seine Armee stark zu halten. Kurz darauf starb Tilly an den Folgen einer Kriegsverletzung.
Redaktion: Ronald Feisel