Dass Joachim Kaiser Ostpreuße und Protestant war, störte die Bayern wenig. Sein Multitalent wussten schon die Schriftsteller der Gruppe 47 zu schätzen. Doch überwog von Haus aus seine Begeisterung für die Musik.
Neben der journalistischen Arbeit übernahm der Rastlose 1977 an der Stuttgarter Musikhochschule noch eine Professur. Doch fühlte sich dieser, so die FAZ, "Mozart der Publizistik" in den Jahren vor seinem Tod 2017 wie ein "letzter Mohikaner". Denn natürlich ging Joachim Kaiser, der Tiefenkenntnis mit Verständlichkeit paarte, das Dröhnen der Event-Kultur gegen den Strich.
Als Großkritiker mit universaler Kulturkompetenz fand er keinen Nachfolger.
Redaktion: Hildegard Schulte