Das "Dauermandat des Himmels" wird in der so genannten Meiji-Restauration zum Zentrum der politischen Macht. Japan geht damals den Weg in die Moderne - und führt gleichzeitig das Kaisertum wieder ein.
Um das zersplitterte Land nach dem Ende der Tokugawa-Shogune wieder zu einen, brauchte man einen nationalen Kult. Und den fand man in der seit Jahrhunderten in Japan gepflegten Tradition des Shinto, dem Weg der Götter, der Verehrung von Natur- und Geisteswesen. Mit der Meiji-Restauration wird dieser Glaube zur Staatsreligion und die göttliche Stellung des Kaisers zum Dogma. Der Tenno wird zum obersten Shinto-Priester. In seinem Namen führt Japan Aggressionskriege in ganz Asien.
Nach Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg schaffen die Allierten den Staats-Shintoismus per Dekret ab. In der modernen japanischen Verfassung sind Staat und Religion seither streng getrennt.
Redaktion: Ronald Feisel