An der Universität Frankfurt setzte Iring Fetscher ab 1963 als Professor für Politikwissenschaft und Sozialphilosophie provozierende Akzente. So analysierte er den Zusammenhang von Kapitalismus und Umweltzerstörung. Die einzig logische Schlussfolgerung war für ihn eine Begrenzung des Wachstums.
Auch die politische Bühne scheute er nicht: so als Mitglied der SPD-Grundwertekommission und als Berater der Bundeskanzler Brandt und Schmidt. Bei seinen zahlreichen Fernseh-Auftritten diskutierte Iring Fetscher Reizthemen wie den RAF-Terrorismus und die Forderung nach mehr Mitbestimmung.
Seine NS-Vergangenheit brachte er aber erst mit Sicherheitsabstand zur Sprache: nach seiner Emeritierung.
Redaktion: Ronald Feisel