Während Fritz Haber als Chemiker in Karlsruhe und Berlin Karriere macht und Nobelpreis-würdige Arbeit leistet, kann Clara ihrem Forschungsdrang kaum noch nachgehen. Ehemann und Konventionen lassen ihr dafür kaum Raum. Das Paar entfremdet sich. Als ihr Ehemann zu Beginn des ersten Weltkriegs anfängt, an Rüstungsprojekten und dem Einsatz von Giftgas zu arbeiten, kritisiert Clara ihn deswegen öffentlich und spricht von "Perversion der Wissenschaft".
Die Situation eskaliert am 1. Mai 1915: Fritz Haber ist gerade aus Ypern zurück, wo er den ersten großen Giftgaseinsatz geleitet hat. Haber ist stolz, deswegen jetzt Hauptmann zu sein. Für Clara gibt es nichts zu feiern. Im Streit wirft Fritz ihr vor, mit ihrer öffentlichen Kritik "ihm und Deutschland (...) in den Rücken zu fallen."
In der Nacht erschießt sich Clara mit Habers Dienstpistole. Er kehrt direkt am nächsten Tag zurück an die Front.
Redaktion: Hildegard Schulte