ZeitZeichen
27.07.1992 - Letzte Hauptversammlung von Hoesch
Stand: 20.06.2017, 13:41 Uhr
Es war die erste "feindliche Übernahme" in der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik - und dazu noch ein Angriff durch einen direkten "Nachbarn". Heimlich hatte Krupp-Chef Gerhard Cromme an der Börse Anteile des Dortmunder Rivalen Hoesch gekauft und sich die Aktienmehrheit gesichert.
Von Kay Bandermann
Am 27. Juli 1992 besiegelte die letzte Hauptversammlung von Hoesch das Ende der Eigenständigkeit des Stahlunternehmens nach 120 Jahren. Der Rationalisierungsdruck in der Stahlbranche war damit nicht vorbei.
Weitere Einschnitte folgten: 1997 fusioniert Thyssen mit Krupp-Hoesch, 2001 wird in Dortmund die Flüssigstahl-Produktion beendet.
Geschadet hat es der Stadt nicht: 2017 steht sie ohne Kohle, mit weniger Stahl und Bier besser da als zu der Zeit, als es aus Schloten Hoesch-Westfalenhütte bräunlich qualmte.
Redaktion: Hildegard Schulte