1954 bei der Fußball-WM in der Schweiz schießt er es gegen Ungarn und Deutschland ist Weltmeister. Aufatmen eines ganzen Volkes: Endlich sind "wir wieder wer!" Helmut Rahn wird der Held eines bis dahin weltweit geächteten Landes. Wo er auftaucht: Schulterklopfen, Lobeshymnen, eine Runde Pils für den Sieger.
Zu viel Ruhm und zu viel Pils für einen einfachen Jungen aus Essen, der seinem Spitznamen "der Boss" nicht mehr gerecht werden kann. Rahn fährt betrunken Auto, prügelt sich mit der Polizei, geht dafür ins Gefängnis. Zur WM 1958 nimmt Nationaltrainer Sepp Herberger ihn noch mit. Danach spielt Rahn für Köln und Enschede - aber seine Zeit ist vorbei. 1964 beendet er seine Karriere.
Berufliche Ambitionen als Autohändler und Vertreter scheitern. Was bleibt sind sein Kleingarten und das Pils in der Lieblingskneipe. Über sein Tor von damals mag er nicht mehr sprechen. Am 14. August 2003 stirbt Helmut Rahn - 2 Tage vor seinem 74. Geburtstag.
Redaktion: Ronald Feisel