Am 7. September 1943, dem brasilianischen Unabhängigkeitstag ließ Villa-Lobos 20.000 Schulkinder seine Komposition "Dança da terra" singen - ein Riesenwerk, in dem die Kinder den brasilianischen Präsidenten und Diktator Getúlio Vargas besingen.
Während seiner Reisen nach Paris in den 1920er Jahren faszinierte Villa-Lobos der Patriotismus der Europäer. Brasilien war erst 40 Jahre zuvor von Portugal unabhängig geworden und außer der portugiesischen Sprache fehlte es dem Land an Gemeinsamkeiten.
Villa-Lobos verwob in seinen mehr als tausend Kompositionen, darunter Sinfonien und Opern, brasilianische Folklore mit der Tradition europäischer Musikgeschichte. Seine Kompositionen nährten den Nationalismus von Vargas‘ "Estado Novo".
In dieser Zeit erarbeitete Villa-Lobos sein Konzept für einen einheitlichen Musikunterricht im ganzen Land, den es vorher nicht gegeben hat.
Redaktion: Michael Rüger