ZeitZeichen
05.12.1837 - Uraufführung von Hector Berlioz „Requiem“
Stand: 13.04.2016, 16:09 Uhr
Berlioz war kein Mann des Understatement. Als ihn der französische Staat 1837 bat, eine Totenmesse für die Opfer der Juli-Revolution von 1830 zu schreiben, schwebte ihm ein Rekord-Werk vor mit der größten Besetzung, die je ein Komponist gefordert hatte.
Von Christoph Vratz
Allein 16 Pauken und 10 Paar Becken plant er ein. Der Anlass und die Gattung kommen ihm dabei zupass: „Der Text des Requiems war für mich eine langbegehrte Beute, auf die ich mich mit einer Art Wut warf“, schreibt Berlioz in seinen Memoiren. „Mein Kopf schien unter der Anstrengung meines glühenden Denkens fast zu platzen“.
Drei Monate hält Berlioz seinen Kopf unter Strom, dann ist das Werk fertig. Nach der Uraufführung im Pariser Invalidendom beschreibt er die Wirkung knapp, aber wohl treffend: „Wahrlich, es war von schauriger Größe.“
Redaktion: Hildegard Schulte