Seine Musik, angefangen mit der "Symphonie fantastique", klang nicht sehr französisch, seine bestürzend modernen Orchestereffekte machten den Zeitgenossen Angst, seine Formen passten in keine Schublade.
Zwar hat er zwei grandiose - und erfolglose - Opern geschrieben, aber die meisten seine großen Werke balancieren auf dem Seil zwischen Tondichtung, Musiktheater und Schauspielmusik. Denn die Welt von Berlioz war die Literatur: Er selbst sah sich als melancholischer Held, heiratete eine Schauspielerin und inszenierte sein Leben als Roman.
Anerkennung hat der Revolutionär zwischen den Stühlen auch am Ende seines Lebens nicht gefunden. 1869 starb Berlioz mit 65 Jahren in Paris.
Redaktion: Michael Rüger