Unter den DDR-Regisseur*innen war der aus Berlin stammende Harry Kupfer international am erfolgreichsten und - nach Ruth Berghaus - am fantasievollsten.
Die politische Aussage eines Stücks entwickelte Kupfer eher subtil aus der Handlung und im Ensembletheater ‒ und stand damit ganz in der Tradition des verehrten Walter Felsenstein.
Kupfers DDR-Karriere führte zielstrebig nach oben: über Stralsund, Chemnitz, Weimar und Dresden an die Komische Oper Berlin. Hier machte Kupfer 2019 mit 83 Jahren seine letzte Regie: Poro von Georg Friedrich Händel.
Redaktion: Michael Rüger