ZeitZeichen
27.10.1953 - Hans Globke wird Staatssekretär im Bundeskanzleramt
Stand: 04.09.2018, 16:20 Uhr
"Man schüttet kein dreckiges Wasser aus, wenn man kein reines hat!" Mit diesem Satz rechtfertigte Konrad Adenauer die Übernahme von Beamten aus der Nazi-Zeit. Einer von ihnen, Hans Globke, dirigierte das Bundeskanzleramt. Wie tief war er verstrickt?
Von Christoph Vormweg
Dr. Hans Globke machte Konrad Adenauer als Bundeskanzler stark: als loyaler Strippenzieher und Schattenmann. Doch empfanden viele seine Ernennung zum Staatssekretär als Skandal. Denn als Oberregierungsrat hatte der Jurist an den "Nürnberger Rassegesetzen" mitgearbeitet.
War er wirklich so "unbelastet", wie das Spruchkammerverfahren 1947 entschieden hatte? Oder war der Prozess gerechtfertigt, in dem ihn ein DDR-Gericht 1963 in Abwesenheit zu lebenslänglicher Haft verurteilte?
Einfluss auf den Werdegang der jungen Bundesrepublik hat Hans Globke ohne Zweifel genommen: als Adenauers Einflüsterer und als Mitkonstrukteur des Bundesnachrichtendienstes. Doch wie weit reichte seine Macht? Und zu was nutzte er sie?
Redaktion: Michael Rüger