Seine Musik ist ein Gemisch aus französischem Chanson und plattdeutschem Volkslied, die Texte mal lyrisch, mal kämpferisch, mal biografisch. Die Berliner Liedermacher-Szene wird Anfang der 1960er Jahre sein Zuhause, auf dem Chanson-Festival Burg Waldeck wird er entdeckt.
Zweimal macht sich Hannes Wader richtig unbeliebt: 1971 überlässt er einer angeblichen Reporterin seine Wohnung in Hamburg, während er auf Tournee geht. Die entpuppt sich als RAF-Mitglied Gudrun Ensslin. Wader wird verhaftet. Mehr als zehn Jahre lang wird gegen ihn ermittelt, letztendlich erfolglos. Er wird abgehört und überwacht, die meisten Sender spielen seine Lieder nicht mehr. Ein zweiter Medienboykott folgt 1977, als Wader in die Deutsche Kommunistische Partei eintritt - ein Schritt, den er fast 25 Jahre später wieder rückgängig macht.
"Heute hier, morgen da" ist sein größter Hit und sein Lebensmotto. Doch nach über einem halben Jahrhundert auf der Bühne geht Hannes Wader im Herbst auf Abschiedstournee. Heute wird er 75 Jahre alt.
Redaktion: Hildegard Schulte