Die Zeit für scharfe Satiren schien ohnehin vorbei: Zu Beginn der 30er Jahre steckte Deutschland schon ziemlich tief drin im braunen Sumpf. Da war keine Hoffnung mehr, durch Schreiben irgendetwas bewegen zu können. "Schloss Gripsholm" erschien 1931 zunächst als Fortsetzungsroman im Berliner Tageblatt, dann als Buch.
Tucholsky lebte da bereits in Schweden, wo seine Geschichte in weiten Teilen spielt. Mit wachsender Verzweiflung beobachtete er die Entwicklungen im Heimatland. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er ausgebürgert und musste um Leib und Leben fürchten, sollte sein Zufluchtsort entdeckt werden. Er starb im Dezember 1935 und liegt ganz in der Nähe von Schloss Gripsholm begraben.
Redaktion: Hildegard Schulte