Sogar bis Berlin kommt Torelli, wo er Kurfürstin Charlotte kennenlernt und ihr eine Sammlung seiner Concerti musicali widmet. Bei diesen "brandenburgischen Konzerten" spielt die Solo-Violine ähnlich wie in späteren Violinkonzerten eine herausgehobene Rolle. Stippvisiten führen Torelli auch nach Wien.
Zuhause ist er jedoch in Bologna, und dort im Orchester der Kirche San Petronio. Torelli ist er auch Mitglied der berühmten Künstlervereinigung "Accademia Filarmonica" in Bologna, zu der später auch Mozart, Verdi oder Rossini gehören. Ganz besondere Bedeutung hat der Komponist Torelli jedoch für die Trompeter: Er hat im Lauf seines Lebens zahlreiche kurze Trompetenkonzerte geschrieben, die auch heute noch zum Standardrepertoire für dieses Instrument gehören.
Doch wie sahen Trompeten um das Jahr 1700 aus? Was konnte man auf diesen Instrumenten spielen? Und warum hat Torelli so viel für dieses Instrument komponiert, im Gegensatz etwa zu seinem 20 Jahre jüngeren Kollegen Antonio Vivaldi?
Redaktion: Michael Rüger