An Stelle der irdischen Eva tritt die göttliche Sophia, himmlische Braut, Weisheit Gottes. Es ist die Zeit der religiösen Erneuerungsbewegungen. Abseits der protestantischen Kirche entstehen Glaubensgemeinschaften, die auf Innerlichkeit setzen, nicht auf Konfession, Schrift und Sakramente.
Johann Georg Gichtel gehört dazu. Er übt scharfe Kritik am lutherischen Klerus und studiert mystische Schriften. 1682 veröffentlicht er die erste deutsche Gesamtausgabe der Werke des von ihm hoch verehrten Theosophen Jakob Böhme. In den Niederlanden gründet Gichtel eine Hausgemeinschaft, die in sexueller Askese lebt und Arbeit ablehnt.
Bis zu seinem Lebensende begleitet den Theosophen eine kleine Gruppe von Anhängern, die Gichtelianer, die sein Erbe bis in die heutige Zeit bewahren.
Redaktion: Ronald Feisel