Allerdings hat Cantors Mengenlehre nichts mit roten Dreiecken und blauen Kreisen gemein, es ist vielmehr die Mathematik der Unendlichkeit. Klingt ziemlich verrückt. Tatsächlich wagte sich Cantor in ein Terrain vor, das Mathematiker seit je als hochgefährlich gemieden hatten: in eben jene Unendlichkeit.
Wie ein Kolumbus erforschte er diesen neuen mathematischen Kontinent, und zwar im Alleingang. Wegen seiner verstörenden, aber unwiderlegbaren Entdeckungen, z.B. dass es eine Hierarchie der Unendlichkeiten gibt, priesen ihn manche Kollegen als Genie, andere bekämpften ihn und sabotierten sogar seine akademische Karriere.
Kein Wunder, dass er darüber depressiv wurde.
Redaktion: Michael Rüger