Und Theodor wird zwar den Beruf erlernen, aber irgendwann den Kittel an den Nagel hängen. Schreiben will er - er ist schreibwütig: allein seine Korrespondenz - geschätzt 10.000 Briefe. Doch wie vom Schreiben leben?
Eine Festanstellung, vielleicht als Redakteur bei einer konservativen Zeitung oder gar als Propaganda-Schreiberling im Dienste Preußens? Ja, beides macht er. Aber zugleich als Revolutionär auf die Barrikaden gehen - passt das zusammen? Für ihn schon. Er wird Kriegsberichterstatter: "Der Krieg ist längst zu einer Wissenschaft des Tötens geworden." Er ist ein rigoroser Theaterkritiker: "Schlecht ist schlecht und es muss gesagt werden." Aber auch Akademiesekretär wird er - "Ein böser Titel. Lächerlich an sich."
Er kündigt, bleibt ein Wanderer. "Ich fange erst an. Nichts liegt hinter mir, alles vor mir; ein Glück und ein Pech zugleich...". Erst im Alter beginnt er tatsächlich, auch Romane zu schreiben. Hätte er dies nicht getan, so würde ihn heute niemand mehr kennen.
Redaktion Ronald Feisel