Noch waren die Nazis bereit, die rund 540.000 in Deutschland und im angeschlossenen Österreich verbliebenen Juden ziehen zu lassen. Allerdings nicht mit ihrem Vermögen. So rückte für das im Auftrag der Évian-Mächte am 3. August 1938 in London konstituierte „Intergovernmental Commitee on Political Refugiees“ das Finanzierungsproblem in den Mittelpunkt.
Außer der Dominikanischen Republik zeigte sich jedoch kein Staat willens, mittellose Flüchtlinge in großer Zahl aufzunehmen – zumal viele fürchteten, so einen Rassenkonflikt zu importieren. Der Völkische Beobachter in Deutschland konnte triumphierend verkünden: "Niemand will sie!"
Die "historische Schande für die zivilisierte Welt", so der Historiker Wolfgang Benz, nahm ihren Lauf.
Redaktion: Ronald Feisel