Der in Südafrika aufgewachsene große Erneuerer der portugiesischen Lyrik wollte mehr sein als er selbst. Hatte Fernando Pessoa, wie einige behaupten, ein vielfach gespaltenes Ich an der Schnittstelle von Genie und Wahnsinn? "Träumen ist besser als sein", heißt es einmal.
Der Angestellte eines Handelshauses trank gern und blieb bis zu seinem Tod im Alter von 47 Jahren in Lissabon unauffällig. Das Meiste, 24.000 Fragmente, schrieb er für die Schublade. Entdeckt wurde Fernando Pessoa, den die Widersprüchlichkeit so sehr reizte, erst postum: vor allem durch sein "Buch der Unruhe".
Redaktion: Hildegard Schulte