Hier erfüllte sich vor 275 Jahren, am Abend des 7. Dezember 1742, ein Traum Friedrichs des Großen: Der Hohenzoller konnte eine eigene Hofoper eröffnen.
Gut 175 Jahre lang sollte die Lindenoper sowohl Spielwiese der Adelsgesellschaft im Ständestaat sein, als auch kulturelles Renommierobjekt des erst preußischen, dann kaiserlich-deutschen Hofs. Dann war Schluss.
Die Besetzungszettel der Vorstellung vom 9. November 1918 wurden bekritzelt: Revolution! Geschlossen! Fünf Tage später war aber schon Wiedereröffnung.
Was folgte in den nächsten Jahrzehnten, spiegelt nicht nur ein sich immer wieder wandelndes Verhältnis von Kunst und Politik wider, sondern auch die deutsche Gesellschaft und Geschichte, mit ihren radikalen Umbrüchen und ihrer schwierigen Suche nach Identität. Bis heute.
Redaktion: Hildegard Schulte