1848 steigt er beim neuen Berliner Witzblatt "Kladderadatsch" ein. Anfangs ist das politisch-satirische Magazin eines unter vielen, die im "Pressefrühling" der Revolutionszeit aus dem Boden schießen – doch eines der wenigen, die die Gegenrevolution auch überdauern. Es existiert bis 1944.
Dohm wird den für seine Radikalität beliebten "Kladderadatsch" 35 Jahre lang prägen, und da er die politischen Verhältnisse zwar unverblümt, aber nicht verletzend aufs Korn nimmt, kann er sogar Reichskanzler Bismarck zu seinen "Brieffreunden" zählen. Dohms Ehefrau Hedwig, eine Vorreiterin des Feminismus, dürfte seinen Blick auf die Zustände noch geschärft haben.
Was genau aus seiner Feder stammt, lässt sich nicht immer mit Gewissheit sagen: Ernst Dohm hat seine Manuskripte stets vernichtet.
Redaktion: Hildegard Schulte