Für den jüdischen Österreicher Erich Fried war die Heimatlosigkeit prägend. Nachdem sein Vater 1938 an den Folgen der Gestapo-Folter gestorben war, floh der 17jährige mit seiner Mutter nach London.
In der Fremde klopfte er mit Vorliebe deutsche Redewendungen auf ihren Gehalt hin ab. 1966 wandelte sich der Wortjongleur in seinem Gedichtband "und Vietnam und" zum zornigen Lyriker. Mit Warn- und Empörungsgedichten schrieb Erich Fried gegen die weltweiten Kriegstreiber an - Israelis inklusive - und machte sich so zahllose Feinde.
Privat aber galt der Lyriker des aufrechten Gangs bis zu seinem Krebstod als "leise, ein wenig bitter manchmal". Dazu passt der Erfolg seiner späten Liebeslyrik.
Redaktion: Hildegard Schulte