Jahrelang war sie an das Bett gefesselt und bekam Visionen. Der Dichter Clemens Brentano hielt sich deshalb fünf Jahre lang in Dülmen auf, besuchte Emmerick regelmäßig und verarbeitete ihre Visionen unter anderem in seinem Buch "Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi". Auf Brentanos Buch fußt Gibsons Passions-Film.
Emmerick war Kind armer Kötter und wurde einfache Ordensfrau. Ihre Visionen fanden bei Gläubigen so starken Anklang, weil sie angeblich Stigmata entwickelte, Wundzeichen des gekreuzigten Jesu. Über die Frage, ob diese Wundzeichen "echt" waren oder eigenhändig provoziert, befand eine staatliche preußische Untersuchungskommission. Sie kam zu dem Ergebnis, das die Stigmata der Ordensfrau nicht übernatürlich seien. Ein Betrugsversuch war aber auch nicht nachweisbar.
Emmerick starb mit 49 Jahren in Dülmen. Papst Johannes Paul II. sprach sie 2004 selig.
Redaktion: Hildegard Schulte